Mit dieser interaktiven Sternenkarte erforscht ihr die Milchstraße. (Spoiler: Das Ding ist riesig. Und awesome.)

sternenkarte_milchstrasse

Das Universum ist schon eine ziemlich unglaubliche Sache, wenn man sich alleine mal die schiere Größe vor Augen führt. Obwohl ich Physik studiert habe und dementsprechend ein wenig über den Kosmos weiß, habe ich nur eine ziemlich abstrakte Vorstellung von diesem Ding names Weltall. Alleine unsere Galaxie, die Milchstraße, enthält schätzungsweise 200 bis 400 Milliarden Sterne. Im gesamten Universum wiederum befinden sich (vorsichtig geschätzt) wiederum 100 Milliarden Galaxien. Ihr versteht, worauf ich hinaus will…

Einige Space-Nerds von Google haben nun in einem ziemlich eindrucksvollen Projekt die von NASA und ESA gesammelten Daten und Bilder von mindestens 100.000 (!) unserer Nachbarsterne zusammengetragen und in einer interaktiven, zoombaren Sternenkarte visualisiert. Der Stern oben zum Beispiel hört auf den Namen “Alpha Phoenicis” aka “Ankaa”, hat 2,5 Sonnenmassen und ist ungefähr 77 Lichtjahre von der Erde entfernt. Es handelt sich um einen sogenannten spektroskopischen Doppelstern, d. h., eigentlich sind es zwei Sterne, die aber so eng umeinander kreisen, dass man selbst mit dem derbsten Teleskop der Menschheit nicht auf optischem Wege erkennen kann, dass es sich um einen Doppelstern handelt - das geht nur über theoretischen Physiker-Voodoo (Spektroskopie).

Wenn man bedenkt, dass die Atome, aus denen wir alle bestehen, einmal Teil eines Sterns waren, der vor langer Zeit in einer Supernova endete (um dann wiederum zu Sternen zu werden, die auch wieder explodiert sind usw.), ist das ziemlich beeindruckend, dass wir jetzt vor unseren Monitoren sitzen und eine Sternenkarte betrachten. Wir sind Materie, die sich selbst beobachtet \o/. Und selbst wenn ihr mein Pathos für die Astronomie und ihre philosophischen Dimensionen nicht teilen solltet, ist dieses Projekt einfach wunderbar zur gepflegten Prokrastination geeignet.

Hier geht es direkt zur Sternenkarte. Surft durch unsere galaktische Nachbarschaft und klickt euch durch die Sterne.

(P. S.: Das Projekt ist Teil der sogenannten “Chrome Experiments” von Google. Also am besten mit Chrome Sterne gucken.)

[via IFLS]

Marvin Mügge

Marvin Mügge

Weltraumpräsident at Weltenschummler
Gonzo-Journalist. Hat als Einziger das Ende von Lost verstanden und eine hohe Trash-Toleranzgrenze. Serienaddict, Kinogänger, Medienkritiker, GIF-Sammler und gescheiterter Physiker. Gründer von Weltenschummler.
Marvin Mügge
- 2 Tagen ago
Marvin Mügge