Ein Plädoyer für das Drehbuch

Nachdem ich neulich die Frage erörtert habe, warum es eigentlich keine guten TV-Serien aus Deutschland gibt, möchte ich heute ein Thema auf den Tisch bringen, das nahtlos daran anknüpft: die zentrale Rolle des Drehbuchs im Produktionsprozess.

Created by…

Es mag banal klingen, aber ich sag es dennoch gerne: auf dem Drehbuch basiert einfach alles. Es ist das Grundgerüst, das Skelett der Fiktion, während alles andere (Besetzung, Produktionsdesign, visuelle Ästhetik, Kameraführung etc.) das Fleisch ist, welches die Knochen umgibt. Gib das Skript fünf unterschiedlichen Regisseuren in die Hand, und du erhältst fünf unterschiedliche Filme - oberflächlich betrachtet. Doch die Idee, die Geschichte, die Emotionen, dieser eine zündende Moment, der dir einen Kloß im Hals macht oder dich hysterisch gackern lässt - das ist das Werk des Autoren, der die Story erdacht hat. “Created by…” heißt es immer so schön im Vorspann. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen. Der Autor ist der Schöpfer der fiktiven Welt. Er erschafft sie in Form des Drehbuchs.

Schändlicherweise wird die Bedeutung des Drehbuchs und die Rolle der Autoren nach meinem Dafürhalten hierzulande unterschätzt (wie ich hier bereits darlegte). Was kann man dagegen tun? Ganz einfach: Man muss die Rolle der Drehbuchautoren stärken. Doch wie? Lasst mich dazu etwas weiter ausholen:

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The Dude and the Zen Master

Foto: dudeism.com

Promi Leaks, der Promi-Blog des Süddeutsche Zeitung Magazins, hat einen interessanten Artikel über die Freundschaft zwischen einem meiner Lieblingsschauspieler Jeff Bridges und Zenmeister Bernie Glassman veröffentlicht. Letzterer meint, in The Big Lebowski eindeutige Züge des Zen-Buddhismus entdeckt zu haben und sprach den Dude vor mehr als zehn Jahren darauf an. Nach anfänglicher Skepsis ließ Bridges sich auf die Idee ein, heraus kam das gerade in den USA veröffentlichte Buch The Dude and the Zen Master (Amazon Partnerlink).

Die Idee des Dudeismus ist nicht neu - bereits 2005 gründete der amerikanische Journalist Oliver Benjamin The Church of the Latter-Day Dude, der heute über 150.000 Personen “angehören”. Der Dudeismus wird von einigen als Hoax betrachtet, viele nehmen die Religion aber durchaus ernst: nach eigener Aussage handelt es sich um eine entmystifzierte Version des Daoismus mit der Kernaussage: “Just taking it easy, man.” Harmlos? Ja. Belanglos? Wahrscheinlich. Aber so manch einem würde eine ordentliche Portion Dudeism gut tun.

The Dude and the Zen Master landet auf jeden Fall auf meiner Leseliste, denn die Vorstellung, aus einem Film eine irgendwie geartete Philosophie zu extrahieren, finde ich irgendwie spannend. Vor allem, wenn dieser Film The Big Lebowski heißt.

Wer mehr wissen möchte, liest unten weiter.

Dudeism

Promi Leaks

Text Adventure Interview mit Dave Lebling

Das Wired Magazine hat anlässlich der Auszeichung der Zork-Programmierer Marc Blank and Dave Lebling mit dem Pioneer Award ein Interview mit Lebling im Text-Adventure-Style veröffentlicht. Genau wie in den 80ern bei Zork muss man sich durch das Interview tippen und die richtigen Handlungen eingeben. Genial.

Text Adventure: Zork Creators Honored With Pioneer Award

[via Nerdcore]

Gonzo meets Lyrik: Jabberwocky von Lewis Carroll

Neulich bin ich bei Recherchearbeit zu “Alice im Wunderland” mal wieder auf das wunderschöne Gedicht “Jabberwocky” von Lewis Carroll gestoßen. Es stammt aus “Alice hinter den Spiegeln” und zeigt sehr schön, was man mit Sprache und einer ordentlichen Portion Fantasie alles anstellen kann. Das Poem besteht zu einem großen Teil aus erfundenen Worten, Kofferworten und Lautmalerei. Großartig.

Jabberwocky
von Lewis Carroll

Twas brillig, and the slithy toves
Did gyre and gimble in the wabe;
All mimsy were the borogoves,
And the mome raths outgrabe.

Beware the Jabberwock, my son!
The jaws that bite, the claws that catch!
Beware the Jubjub bird, and shun
The frumious Bandersnatch!

He took his vorpal sword in hand:
Long time the manxome foe he sought
So rested he by the Tumtum tree,
And stood awhile in thought.

And as in uffish thought he stood,
The Jabberwock, with eyes of flame,
Came whiffling through the tulgey wood,
And burbled as it came!

One, two! One, two! And through and through
The vorpal blade went snicker-snack!
He left it dead, and with its head
He went galumphing back.

And hast thou slain the Jabberwock?
Come to my arms, my beamish boy!
O frabjous day! Callooh! Callay!
He chortled in his joy.

Twas brillig, and the slithy toves
Did gyre and gimble in the wabe;
All mimsy were the borogoves,
And the mome raths outgrabe.

Ich tauf das einfach mal Gonzo-Lyrik. Danke, Lewis Carroll!

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